TRADITIONELLE WEINBEREITUNG
In Georgien, insbesondere in der Region Kakhetien, wird noch und wieder vermehrt der Wein nach einer jahrtausende alten Tradition hergestellt. Hierzu werden so genannte Qvevri`s (Amphoren aus Ton) in der Erde vergraben, um den Wein unter annähernd konstanten Temperaturen zu vergären. Der Platz an denen die Qvevri`s vergraben sind, heisst MARANI. Er kann im Freien oder in einem Gebäude liegen. Die Lage und die Tiefe des Marani`s beeinflussen sowohl die Gärtemperatur als auch die Reifung des Weines. Da die Qvevri`s in der Erde vergraben sind, dringt durch die Poren der Amphore kaum Sauerstoff in den Wein ein. Es findet lediglich eine Mikrooxidation statt, die für die Reifung des Weines positiv und wichtig ist.
Diese Tradition wird fast ausschliesslich im kakhetinischen Stil durchgeführt. Hierbei werden die Trauben mit Schalen, Kernen und Rappen in die Qvevri`s gefüllt und vergoren, gefolgt von einer vier- bis fünfmonatigen Lagerung auf der Maische. Auf diese Weise werden zusätzliche Tannine und Polyphenole an den Wein abgegeben, der dadurch sehr körperreich wird. Für diesen Ausbau eignen sich eigentlich nur sehr wenige autochthone georgische Rebsorten.
Der Qvevriwein im kakhetinischen Stil zeichnet sich neben den geschmacklichen Besonderheiten, die sehr stark vom europäischen Wein abweichen auch durch eine hohe Konzentration gesundheitlich positiver Polyphenole aus und eignen sich durch die Reaktion der Tannine mit der Mundschleimhaut und der Nahrung exzellent zum Verzehr mit deftigen Speisen.
Nach dem Stand archäologischer Funde dürfte es sich beim Ausbau im kakhetinischen Stil um die älteste Ausbauform der Welt handeln.